Heute beschäftigen wir uns einmal mit der Frage, was eigentlich eine „Integrierte Leistelle“ ist und was für Aufgaben sie hat. Also: Was genau ist eigentlich eine „Integrierte Leitstelle“?
Eine Leitstelle, in diesem Fall eine Integrierte Leitstelle, oder auch Einsatzzentrale genannt, leitet den Einsatzbetrieb von Rettungsdienst und Feuerwehr in einem festgelegten Bereich. Der Disponent, der die Notrufe und Einsätze verwaltet, nimmt Notrufe über die Notrufnummer 112 und automatische Meldungen (z.B. Brandmeldeanlagen) entgegen und erfasst alle Daten im Einsatzleitsystem.
Danach entscheidet er mit Unterstützung dieses Systems und der Alarm- und Ausrückeordnung (AAO), welche Einsatzkräfte zu welchem Einsatz gerufen werden. Die Leitstelle steht den Einsatzkräften im Laufe des Einsatzes ständig zur Verfügung und alarmiert, falls erforderlich, Rettungsmittel nach und schickt diese ebenfalls direkt zum Einsatzort.
Außerdem hat sie die Aufgabe, Einsätze und deren Ablauf zu dokumentieren. Darunter fallsen beispielsweise Einsatzort, Einsatzursache, Eingang des Notrufes, Alarmierung der Einheiten, Meldung und Abfahrt der Einheiten, Eintreffen am Einsatzort, Abfahrt vom Einsatzort, Ankunft am Krankenhaus oder wieder am Standort der Einheit.
Typische Aufgaben im Überblick:
- Annahme eines eingehenden Notrufes oder der Alarmmeldung von einer Alarmanlage (z. B. Brandmeldeanlage)
- Abfrage und Erfassung mit dem Computer, siehe auch Einsatzleitsystem
- Priorisierung: liegt ein nichtdringlicher Einsatz, ein Notfall oder sogar ein größeres Ereignis von erheblicher Bedeutung vor?
- Entscheidung: Welche Mittel kommen dafür in Frage (Alarm- und Ausrückeordnung (AAO), zuständige Feuer- oder Rettungswache)? Wer muss noch verständigt werden (andere Leitstellen, besondere Organisationen und Personen)? Dabei muss die Hilfsfrist beachtet werden, die festlegt, wie schnell ein Rettungsmittel am Einsatzort sein muss.
- Alarmierung über Funk (Sprechfunk, Auslösung von Funkmeldeempfänger oder Sirene), hausinternem Lautsprechersystem, Telefon, Alarmfax oder andere geeignete Systeme (z. B. auch SMS oder Datenfunk, siehe Alarmierungssysteme der Feuerwehr)
- Übermittlung der Einsatzaufträge: nach dem Alarm melden sich die Einheiten bei der Leitstelle und erhalten Einsatzbefehle, ggf. auch Anfahrtshinweise oder besondere Anweisungen/Warnungen (z. B. vor gefährlichen Stoffen)
- Unterstützung und Koordination während des Einsatzes: Anfragen von Rettungsmitteln werden bearbeitet, aufgrund der Erkenntnisse der Einsatzkräfte vor Ort müssen ggf. weitere Mittel dorthin geschickt werden (z. B. Nachforderung eines Notarztes oder Rettungshubschraubers), spezielle Hilfsmittel müssen organisiert werden (z. B. Sonderlöschmittel), Krankenhäuser nach ihrer Aufnahmefähigkeit für bestimmte Patienten befragt werden etc. Auch zählt die unter Umständen notwendige Nachfrage bei den Giftinformationszentralen zum Aufgabengebiet.
- Sorge für die Sicherstellung der weiteren Einsatzfähigkeit: Wenn viele der eigenen Einheiten unterwegs sind, muss dafür gesorgt werden, dass Reservekräfte das Einsatzgebiet abdecken, falls weitere Einsätze notwendig werden
- Warnung der Bevölkerung: in bestimmten Situationen sind Leitstellen auch für die Weitergabe von Informationen und Warnmeldungen an die Öffentlichkeit zuständig, z. B. mit Verkehrsmeldungen und Radiodurchsagen, die Fernschaltung von Verkehrszeichen, Auslösung von Sirenenalarm – es werden auch Versuche und Überlegungen angestellt, die Bevölkerung mittels SMS oder über Funkuhren zu warnen; seit September 2011 warnt die Kreisleitstelle Siegen-Wittgenstein die Bevölkerung außerdem über das soziale Netzwerk Facebook
- Dokumentation der Einsatzdaten: neben den Rahmendaten aus dem Notruf (Einsatzort, Einsatzursache) werden auch alle Zeiten und besonderen Ereignisse erfasst – Eingang des Notrufes, Alarmierung der Einheiten, Meldung und Abfahrt der Einheiten, Eintreffen am Einsatzort, Abfahrt vom Einsatzort, Ankunft am Krankenhaus oder wieder am Standort der Einheit.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Leitstelle